Mit Wolfgang Pucher stand ein Mann mit charismatischer Ausstrahlung auf dem Diözesantag der Vinzenz-Konferenzen als Referent zur Verfügung.

Der 80jährige gehört zur Gemeinschaft der Vinzentiner in Graz und ist dort Pfarrer.
Als Initiator der Vinzi-Werke in Österreich ist er ein Macher. Kein Wunder also, dass er in seinem Beitrag auf dem Diözesantag Dorothee Sölle zitiert:
„‘Da kann man nichts machen‘ ist der gottloseste aller Sätze!“ „Geht nicht gibt’s nicht!“ wiederholt Pfarrer Pucher folgerichtig mehrfach seine Überzeugung.
Dennoch sieht Wolfgang Pucher demütig seine Grenzen und vertraut darauf: „Gott beginnt einzugreifen, wenn man alles gemacht hat, was man machen kann.“

Wen haben die Vinzi-Werke im Blick? Es sind weniger die Menschen, die in sogenannter „schöner Armut“ leben,  sprich solche, die die Herzen der Menschen anrühren und sie zu großzügiger Hilfeleistung bewegen. Vielmehr zielt die Hilfe auf Menschen in „hässlicher Armut“ ab. Dahinter verbergen sich Personen, denen die Sympathien der Menschen nicht zufliegen, die anecken, sich nicht an Regeln halten und vielleicht aufgrund ihres Auftretens sogar abschrecken.  Gefragt ist hier Barmherzigkeit, die dort beginnt, wo die Gerechtigkeit aufhört. Und diese Barmherzigkeit kann sehr herausfordernd sein bekennt Wolfgang Pucher und räumt freimütig ein, dass ihm Situationen begegnen, mit denen er schwer umgehen kann.

Fragt man Wolfgang Pucher nach seinem Konzept, schüttelt er den Kopf: „Es gibt kein klassisches Konzept. Das Konzept ist der einzelne Mensch, der danach gefragt wird, was er braucht.“
Mit der Aufforderung zur Fantasie, zum Mut, sich was zu trauen, bleibt Wolfgang Pucher seiner Überzeugung treu, „dass oft mehr möglich ist, als man denkt.“

Der Diözesantag wurde in diesem Jahr in Iserlohn ausgerichtet anlässlich des 60. Geburtstages der dortigen Konferenz Hl. Dreifaltigkeit.
Eine Ehrung wurde Janosch Kielar aus Iserlohn für sein Engagement für die und in der Konferenz zuteil. Dr. Ladage vom Vorstand des Diözesan-Caritasverbandes überreichte dem Vinzenzbruder die Silberne Ehrennadel.

Im Rahmen des Diözesantages wurde Heinrich Stolze als Vorsitzender des Diözesanverbandes wieder gewählt.

Auf dem Bild zu sehen (v.l.):

Manfred Schulte, Vorsitzender der gastgebenden Konferenz St. Aloysius und Hl. Dreifaltigkeit
Matthias Krieg, Geschäftsführer der Vinzenz-Konferenzen im Erzbistum Paderborn e.V.
Heinrich Stolze, Diözesan-Vorsitzender der Vinzenz-Konferenzen im Erzbistum Paderborn e.V.
Pfr. Wolfgang Pucher, Initiator der Vinzi-Werke und Gastreferent des Tages
Pater Hans-Georg Radina, Geistlicher Beirat der Vinzenz-Konferenzen im Erzbistum Paderborn e.V.
Dr. Dirk Lenschen, stv. Vorsitzender der Vinzenz-Konferenzen im Erzbistum Paderborn e.V.
Dr. Lorenz Ladage, Vorstandsmitglied des Caritasverbandes im Erzbistum Paderborn e.V.